Adeliges Kloster Uetersen

Mittelpunkt der Entstehungsgeschichte der heutigen Rosenstadt Uetersen ist das Adelige Kloster, welches noch heute eine selbständige Stiftung ist. Allerdings nimmt keine der Damen des Konvents ihr Wohnrecht in Uetersen war.

Im Jahre 1234 gründete der Ritter Heinrich von Barmstede das Zisterzienser Nonnenkloster zu „ueterst end“ auf einem Landgut neben der Burg. Unter ihrem Schutz entstand ein Ort, dem ein schnelles Wachstum durch die günstige Lage und Führung der Verkehrswege zu dem aufstrebenden Wirtschaftszentrum Hamburg, sowie den fruchtbaren Ackerboden beschieden war.

Zwar haben Burg und Ort schon vor der Gründung des Klosters bestanden, die Gründungsurkunde als ältestes Dokument im Sinne der Entstehung wurde jedoch von Historikern auf die Zeit um 1234 datiert.

Trotz dauernder kriegerischer Auseinandersetzungen im 13. Jahrhundert, trotz der Wasserfluten, Mißernten und Feuersbrünste im 14. und 15. Jahrhundert dehnte sich der Besitz des Klosters immer weiter aus. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zählte er als der ausgedehnteste geschlossene Streubesitz von Neumünster bis kurz vor Altona, sogar bis ins Kehdinger Land auf der anderen Seite der Elbe.

Reformation
Die Reformation im Jahr 1555 gestaltete sich für das Uetersener Kloster durch das persönliche Eingreifen des Königs Christians III. dramatisch. So war man hier nicht bereit, sich dem Befehl des Königs, sich zu der neuen Lehre zu bekennen, zu unterwerfen. Die Klosterfrauen beharrten auf ihren Glauben, den Katholizismus und unterstützt von den Schauenburger Grafen. Es gelang der schleswig-holsteinischen Ritterschaft, die 4 Frauenklöster Schleswig-Holsteins als adelige Damenstifte zu erhalten. Als solche bestehen sie noch heute.

Uetersen wächst
Über die Entwicklung des „Fleckens“ Uetersen mit Fleckensgerichtsbarkeit ist überliefert, daß in der Mitte des 17. Jahrhunderts 256 Häuser gezählt worden sind. 
Am 13. Januar 1870 wurden Uetersen die Stadtrechte verliehen. Im Jahre 1928 wurde der Klosterhof in die Stadtgemeinde übernommen.

Im Jahre 1934 feierte die Stadt Uetersen ihr 700-jähriges Jubiläum und übergab zu diesem Anlaß das inmitten der Stadt gelegene „Rosarium“ der Öffentlichkeit; eine heute über 7 Hektar große herrliche Anlage, in der über 30.000 Rosen in mehr als 830 Sorten blühen.

Uetersen heute

Aus einer Kleinstadt wurde in den Jahren eine sehr lebendige Industrie- und Handelsstadt. Frühzeitig erkannten die Stadtväter ihre Chance, über die leistungsfähige Pinnau eine vorteilhafte Seeverbindung zur Elbe zu schaffen. Mit dem Bau eines Hafenbeckens im Jahre 1952 und der Erweiterung zu einem mit Spundwänden und Ladestraße versehenen Umschlagplatz wurde Uetersen der größte Binnenhafen auf der rechten Unterelbeseite.

Der Neubau des modernen Rathauses im Stadtzentrum im Jahre 1977 wurde der Auslöser für die Neugestaltung des Uetersener Stadtkerns mit einer reizvollen Fußgänger- und Einkaufszone, die im Jahre 1981 entstand.

Seinen Schülern bietet Uetersen Grundschulen, Gemeinschaftsschulen, ein Gymnasium und ein Förderzentrum.

Es gibt ein Senioren- und Pflegeheim, ein Kinderheim und diverse Kindergärten und Jugendeinrichtungen, ebenso ein Frei- und ein Hallenbad.

Heute hat Uetersen 18.950 (Stand 10/2017) Einwohner, die im 11,53 Quadratkilometer großen Stadtgebiet wohnen.