Namensgebung Jet „Uetersen“

Sehr geehrter Herr Kranich,
sehr geehrter Herr Wagner,
sehr geehrter Herr Eggenschwiler,
sehr geehrte Frau Baumann,
liebe Taufgäste,

unter Ihnen sind sicherlich viele groß gewordene Jungs, die sich früher einmal gewünscht haben, Lokomotivführer, Astronaut oder Pilot zu werden. Heute interessieren sich ja auch die Mädchen immer mehr für technische Berufe, aber früher war das noch etwas anders. Ich gebe es jedenfalls zu: Zu meinen Kindheitsträumen hat es nicht gehört, später einmal auf dem Hamburger Flughafen zu stehen und Düsenflugzeuge zu taufen. Mein Traumberuf in den 60er Jahren hieß „Lehrerin“ - es kam dann bekanntlich anders. Umso mehr entzückt es mich, dass mir heute die Gelegenheit geben wird, in Ihrem Beisein diesen schmucken Jet aus der Flotte der Deutschen Lufthansa auf den Namen „Uetersen“ zu taufen.

Er ist schön. Er ist sparsam. Er ist modern. Und er macht Begegnungen möglich. Das passt doch prima zu unserer Stadt!

Liebe Gastgeber,

wie Sie sehen, sind wir heute mit einer ziemlich großen Delegation aus der Rosenstadt in die Hansestadt gekommen: Ich freue mich, dass die Bürgervorsteherin, zahlreiche Ratsherren und – frauen, Vertreter des Stadtmarketings und der Geschäftsführung des Flughafens Uetersen-Heist sowie die Berichterstatter der zahlreichen Medien an diesem feierlichen Akt teilnehmen.

Dass wir heute hier so viele sind, zeigt: Unsere kleine Stadt freut sich sehr über diese Anerkennung. Wir befinden uns ja nicht immer nur auf der Sonnenseite des Lebens und mussten uns gerade in diesem Jahr gegen so manche schwierige Schlagzeile behaupten. Umso schöner, dass Uetersen hier in Hamburg jetzt eine solche Wertschätzung erfährt.

Nun werden natürlich alle Städte, denen eine solche Ehre zuteil wird, darauf hoffen, dass damit auch eine Werbewirkung von großer Reichweite verbunden ist. Dieser Vogel trägt schließlich unseren guten, alten Namen in alle Himmelsrichtungen – bis nach Bilbao, Stockholm oder Mailand. Und es ist natürlich zu hoffen, dass sich der eine oder andere Fluggast auch für den Ort interessiert, der draußen auf der Kabine steht.

Aber ich denke, wir sollten da nicht allzu viele Hoffnungen hegen, denn im Städte-Marketing ist die Konkurrenz groß, und das Gedächtnis hat Grenzen. Wir werden also nicht nachlassen und weiterhin beharrlich auf die Vorzüge unserer liebenswerten, traditionsreichen und familienfreundlichen Stadt hinweisen müssen. Aber mit dem heutigen Tage gehört Uetersen eben zu einer besonderen Klasse von Städten. Wir haben
wie sie einen Platz auf den großen Airports. Andere Orte in der Metropolregion Hamburg dürften uns um dieses Privileg beneiden.

Mein Dank gilt der Lufthansa und ihrer Tochter Eurowings: Sie haben eine ausgesprochen gute Wahl getroffen. Denn Uetersen ist eine Stadt, die in besonderer Art und Weise mit der Fliegerei, mit Technik und Industriearbeit verbunden ist. Bahnhöfe haben wir zwar schon mal anderen überlassen, mit Fluggeräten aber konnten wir schon immer etwas anfangen – das bewies doch im Grunde schon die Erfindung des Ueterseners Franz Kruckenberg, der seinen legendären „Schienen-Zeppelin“ immerhin von einem Flugzeugmotor mit Propeller antreiben ließ.

Der Flughafen Uetersen-Heist mit seinen jährlich rund 50.000 Flugbewegungen kann sich in Deutschland sehen lassen. Für den regionalen Wirtschafts- und Passagierverkehr erfüllt er eine wichtige Funktion – und er ist zudem auch der Schulungsstandort in Norddeutschland. Falls also hier jemand mit unserem Heimatflughafen in Kontakt treten will: Das Kürzel für den Tower kann man sich leicht merken. Es lautet EDHE.

Und dann ist da ja auch das Ausbildungszentrum der Luftwaffe in der Marseille-Kaserne. In der Unteroffiziersschule der Bundeswehr werden junge Menschen für ihren schwierigen Beruf qualifiziert. Und Uetersen ist ihre Patenstadt. Ich werde Oberst Kuhle mit Freude davon berichten, dass wir jetzt auch in 10.000 Metern Höhe auf dem Radarschirm auftauchen können.

Ab sofort steht also „Uetersen“ auf dieser Maschine. Und der Schriftzug wird dort ja wohl eine ganze Weile bleiben; die Betriebsdauer eines Flugzeugs kann 10 oder sogar 20 Jahre betragen, habe ich gelesen. Unser guter Name wird also ganz schön lange ganz schön hoch gehalten werden.

Meine Damen und Herren,

dieser imposante Vogel ist mit dem heutigen Tag kein Nobody mehr, man darf jetzt „Uetersen“ zu ihm sagen. Und ich hoffe, er erledigt an der frischen Luft seine Aufgabe lange und erfolgreich - zur Freude der Crew und zur Zufriedenheit aller Passagiere, die mit ihm ihre Reise antreten.

Herzlichen Dank allen, die dieses schöne Ereignis und diesen wunderbaren Tag vorbereitet haben. Ich freue mich darauf, dieses Baby zu taufen – denn es wird einen Namen tragen, der zu den schönsten im Norden gehört.

Ich wünsche der „Uetersen“ das, was ihr alle Freunde des Fliegens gemeinsam wünschen:

„Blue Sky“ und „Many happy landings“!

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